Mittwoch, 1. April 2009

Zurück und Ausklang

Nun stehen wir hier in Kirkenes auf dem Flugplatz und warten auf unsere
Abfertigung. Es gibt schon leichte Probleme mit dem Gebäck. Meine Mineralien-
sammlung ist doch etwas schwer wie angenommen. Ich packe noch etwas in mein
Handgepäck und schon sind die Koffer ok. und verschwinden durch die Kontrolle.
Ein grünes Licht und ich bin beruhigt. Doch der eine junge Zöllner hatte mich die
ganze Zeit im Auge. Er machte mir ein Zeichen zur Handgepäckskontrolle zu kommen
und fragte mich noch höflich auf Englisch, ob wir die Umsteiger nach Oslo wären.
Ich bejahte seine Frage mit einem Kopfnicken und schon waren wir auch mit der
Kontrolle dran. Erst meine Frau mit ihrem Handgepäck. Keine Beanstandungen.
Doch die Personenschleuße schlug Alarm. Eine genaue Untersuchung der Schuhe
nahm doch einige Minuten in Anspruch und dann war alles in Ordnung.

Nun erregte meine Kameratasche das Aufsehen der Zollmitarbeiter. Ich wurde mit
dem Handscanner abgetastet. Keine Beanstandungen. Nur die komische Schleuse
schlug wieder Alarm. So war ich nun auch mit einer genaueren Untersuchung dran.
Als die Körperuntersuchung beendet war, wurden meine Geldbörse und meine Tasche
nochmals genauestens untersucht. Der junge Mann vom Zoll sah sich alles genauestens
an. Einige Male schüttelte er leicht mit dem Kopf, legte aber alle Gegenstände peinlich
genau wieder in meine Tasche. Ich fragte den Mann ob alles in Ordnung sei. Er salutierte
mir und zeige mit der Hand freundlich zum Ausgang in Richtung Warteraum am Gate.
Nicht nur ich war beruhigt sondern auch meine Frau. Sie hatte Befürchtungen, dass ich Ärger
wegen einiger Suveniers mit dem Zoll bekommen hätte. Aber der junge Mann vom
Zoll war bestimmt auch eine Sammlernatur und so hatte ich alles gut durch die Kontrollen gebracht.
Wir brauchten dann auch gar nicht mehr lange warten, denn die Maschine der SAS wurde
gerate fertig gemacht für den Flug nach Oslo. In der Maschine angekommen und
Platz genommen, sahen wir auch noch einige bekannte Gesichter, welche wir immer
wieder auf unserer langen Reise getroffen hatten. Die übliche Begrüßung und Sicherheitseinweisung und dann hob auch schon unsere Maschine ab. Es ging in einem steilen Steigflug direkt in Richtung Finnland. Ich hatte noch einen guten Platz bekommen und so sah ich aus meinem Fenster noch einmal diese unendliche Weite, diese
endlosen Wälder und Hochflächen, aber auch diesen riesigen Inariesee hier oben im
Norden Finnlands. Was für eine bedruckende Landschaft. Die Maschine fliegt nun eine
steile Kurve über Finnland und eine Ecke von Nordschweden und wir nehmen Kurs
Süd-Süd-West direkt nach Oslo. Über Mittelnorwegen bricht plötzlich die Sicht weg.
Nur noch dicke Wolken unter uns bis zur Landung in Oslo. Nach knapp 3 Stunden
haben wir erst einmal wieder festen Boden unter den Füßen. Schlechtes Wetter auch hier.
es lohnt nicht nach Draußen zu gehen und so bleiben wir in der Sicherheitszone.
Es ist noch etliche Zeit bis zum Flug nach Frankfurt und so versuchen wir unsere restlichen
Kronen noch gut anzulegen. Zum Kaufen gibt es hier jede Menge und so kaufen wir
noch ein sehr schönes Trachtenkleid für unsere Enkeltochter. Aber auch noch sehr gute
Süßigkeiten und eine Flasche guten Wodka wird noch gekauft. Ein bisschen Kleingeld ins
noch übrig und wir finden noch ein sehr gutes Cafe mit leckeren Softeis und noch
besseren Kaffee. Wir lassen es uns noch mal gut gehen bis der Aufruf zum Flug kommt.
Doch noch einmal eine Kontrolle der Pässe und wir können in unsere Maschine einsteigen.
Wir machen es uns gemütlich und schon geht es in Richtung Deutschland.
Die Flugbegleiter haben es eilig uns den kleinen Imbiss zu servieren. Dann
ist Ruhe in der Maschine denn es gibt hier nichts zu sehen. Keine Sicht nach unten
und ein Film läuft auch nicht. Nur langweilige Werbung. Der Bildschirm zeigt plötzlich
die Route an. Wir haben bald die Heimat erreicht. An unseren Augen ziehen nochmals die
schönen Bilder vorbei. Oslo mit seinen sehenswerten Bauwerken , Lillehammer-
das Olympiazentrum, die Fjorde und die Fjells, schneebedeckte Gipfel und Gletscher,
die interessanten Städte Trondheim, Tromsø, Fauske und Alta und die wunderschöne
erhabene Landschaft der Lofoten. Wir sind über unzählige Brücken gefahren und
durch Tunnels und haben uns in sehr viele Gästebücher eingetragen, haben sehr viel
über Land und Leute erfahren über Trolle und wilde Tiere und konnten sehr viele
Eindrücke und Suveniers mit nach Hause bringen.
Unser großes Ziel war ja das Nordkap. Hier gab es für mich sehr viel zu feiern und
wir schrieben uns hier ein:

Wir waren hier – Heidi und Bernd
am Nordkapfelsen 307 Meter über dem Polarmeer
auf 71 Grad 10 Minuten und 21 Sek. nördl. Breite
Wir sind nun ein fester Bestandteil in der Faszination des Nordens,
sind Ehrenbürger des Königreichs der Mitternachtssonne, haben uns
vom geheimnisvollen Licht der Mitternachtssonne und der Aurora Borealis
bescheinen lassen.
Rundum gesagt waren wir sehr zufrieden mit unserer Norwegentour.

Plötzlich werden wir aus unsern Träumen gerissen. Anstehen in der Luft vor Frankfurt
ist angesagt. Der Pilot findet noch ein Plätzchen und wir landen. Eine längere Busrundfahrt
auf dem Flugplatzgelände ist nun angesagt. Gepäck aufnehmen und noch mal Zoll,
dann stehen wir doch einigermaßen pünktlich vor dem Terminal und werden abgeholt.
Wieder leichter Regen und noch etwas über 200 Km Weg bis nach Thüringen.
Es gibt auf der Heimfahrt noch viel zu erzählen und wir sind glücklich wegen der
vielen Staus auf der A 4 kurz vor Mitternacht zu Hause angekommen.
Morgen auspacken, waschen usw. Der Alltag hat uns wieder, aber diese Tage werden
für uns unvergesslich bleiben und wir werden sie vielleicht eines Tages wiederholen.
Ich werde nun anfangen Videos, Bilder und meine gesammelten Werke zu ordnen und meine
Berichte zu schreiben um allen Freunden berichten zu können.
Meine Berichte sind nur ein kleiner Beitrag zu diesem Thema und ich möchte dazu betragen
dieses wunderschöne Land und diese netten Menschen noch etwas bekannter und
interessanter zu machen. Ich hoffe ja, dass es mir etwas gelungen ist, dass Reisefieber
für dieses Land noch mehr anzufachen.
Wer noch mehr wissen möchte oder ganz spezielle Fragen hat, schreibt mir bitte eine E-Mail
und ich beantworte sie gerne.
E-Mail : starkinnorwegen(at)freenet.de
In den nächsten Tagen kommen noch etliche Videos mit Impressionen in den Blogs.
Dann werde ich in nächster Zeit Reiseberichte aus dem Thüringer Land und auch Tirol
veröffentlichen. Also reinschauen lohnt sich vielleicht immer.
Bis auf bald !

Donnerstag, 19. März 2009

die letzte Etappe !

auf zur letzten Etappe!

Wir können s immer noch nicht so richtig fassen was wir hier oben so erlebt haben.
Alle sitzen noch gemütlich beim guten Frühstück und wir planen die Weiterfahrt nach
Kirkenes. Gut gelaunt und um viele Eindrücke reicher, machen wir uns doch nun auf den
Weg. Es wird noch einmal eine sehr lange Etappe und wir müssen je auch pünktlich übermorgen am Flugplatz sein, denn um 11 Uhr 30 geht unsere Maschine zurück nach
Oslo. Also eingepackt und von den Bekannten verabschiedet.
Die 107 Km vom Hotel bis Olderfjord kennen wir ja bereits. Noch einmal durch diesen
tiefen langen Tunnel und dann zieht sich die Straße immer zwischen den Felsen und dem
Meer entlang. Endlich nun Olderfjord und eine erste Pause. Hier wird das Wetter nun
plötzlich schlechter und ein Gewitter bricht über uns herein. Die Strecke geht nun weiter
so ca. 100 Km bis Lakselv. Hier verlassen wir wieder die E 6, welche sich nur noch
entlang der Grenze zu Finnland durch die tost- und endlose Tundra zieht.

Wir nehmen die Route auf der E 98 welche sich teilweise an der Küste der
Barentssee entlang zieht. Bis Børsek geht es immer am Ufer des Porsangen entlang
und dann bis zum Ufer des Laksefjorden nur über ödes Hochland. Es sind gut 50 Km durch
die Wildnis. Ab und zu noch einmal eine Herde Rentiere.










Sonst kaum ein Mensch und sehr
karge Landschaft. Man könnte denken, man befindet sich auf einen anderen Planet so einsam
ist es hier.
Doch auf einem Parkplatz am Laksefjorden lernen wir sie kennen, die Raubtiere
des hohen Nordens . Erst sehen wir sie gar nicht. Nur zerstochen kommen wir aus den Gebüschen, denn hier oben gibt es kaum noch Trollhäuschen. Dann sehen wir sie auch.
Nur wenige Millimeter groß und schwarz, aber sehr gefräßig und hinterhältig. Wir haben
noch Glück, denn wir sind am Kap gewarnt worden und hatten genug Creme und Spray
gegen diese Viechern mit und so kamen wir noch ganz gut weg. Nur eine Familie aus Leipzig
und dem Schwabenland waren am Ende mit den Nerven. Sogar die Fahrzeuge waren
innerhalb einiger Minuten von diesen Blut saugenden Bestien befallen. Da hilft nur
ein sehr gutes Spray oder viel Rauch. Da kaum noch einer von uns rauchte ging die
chemische Keule um. Aber diese Attacke hatten wir ganz gut überstanden und wir
waren nach gut einer Stunde in Ifjord. Nun hatten wir wieder 123 Km hinter uns gelassen
und noch 88 Km über Smalfjord noch Rustefjebmøå teilweise wieder über sehr ödes Hochland vor uns. Am Ende dieser Etappe sahen wir dann den mächtigen Tanafjorden
bis wir entlang dem Fluss Tana abbogen und nach 75 Km dann in Tanabru angekommen waren. Hier endlich wieder eine letzte Moskito freie Rast und Tankstop. Von hier aus geht es wieder auf der E 6 nun die letzten 111 Km nur durch die Tundra und Taiga über Grasbakken und Neiden nach Kirkenes an der russischen Grenze zum Hotel. Wir haben wegen den Moskitos die Strecke ohne Halt durchgezogen, mussten aber feststellen, dass selbst hier
am Varangerfjorden, an dessen Ausläufer Kirkenes liegt auch noch genug Stechtiere gibt.
Nun waren wir ja im Hotel einigen maßen geschützt und wir behandelten erst mal unsere
Stiche. Mit guter Medizin klang dieses Unbehangen aber dann schnell ab. Wieder
ein sehr gutes Essen und dann die Nachtruhe. Wir waren auf dieser letzen Etappe ziemlich
geschafft. Es waren gut 560 Km die wir durch diese Einöde am Ende Europas zurück
gelegt hatten. Aber mit gut schlafen war auch nicht viel los. Wir waren zwar hundemüde,
aber die Möwen waren anderer Meinung. Die jagten auch hier mitten in der hellen Nacht
und fütterten ihre lautstarken Jungen. Aber dann kam doch der Schlaf und wir waren zum Frühstück recht spät gekommen. Aber dann hatten genug Zeit um uns hier die Stadt, den
Hafen und die Industrie anzusehen. Vieles hier oben war trostlos und man merkt schon
sehr deutlich die unmittelbare Nähe zur russischen Grenze. Die ganze Mentalität der
Einwohner und auch die Straßenschilder in russischer Sprache waren der beste Beweis
hierfür.





Bis Novosibirsk ist es ja nur noch um die Ecke. Aber zu einem solchen Ausflug
war keine Zeit mehr. Wir schauten uns aber überall um und entdeckten auch einen
Elch . Aber recht zahm in einem Garten und nicht wie überall ausgestopft.
Das Treiben am Hafen war auch sehr interessant und dann die Einfahrt des
Postschiffes. Plötzlich kommt dieses riesige Schiff hinter den Häusern hervor
und legt an. Wie eine Straßenbahn. Nach einigen Stunden nach dem Aus- und
Einladen wieder zurück in den Süden nach 7 Tagen wieder in Bergen zu sein.
Aber wir haben nun die letzten Eindrücke von diesen eindrucksvollen
Land gesammelt und eingepackt. Ein letztes Mal uns verwöhnen lassen von
einem guten Essen. In dieser Nacht schlafen wir besser und die schönen
Bilder ziehen noch einmal im Traum an uns vorbei. War es nur ein Traum oder Wirklichkeit?
Der Weckruf beendete die Frage. Schnell das Gepäck verladen und noch ein kurzes
Frühstück. Dann geht es in Richtung Flugplatz, welcher einige Kilometer außerhalb liegt.
Nicht nur wir sind früh unterwegs, sondern auch eine Herde Rentiere, welche vor einem
Supermarkt stehen. Rentiere vor dem Supermarkt ? Uns kommt es recht unwahrscheinlich vor, was die Tiere hier wollen. In diesen Land, besonders hier im hohen Norden ist vieles so anders. Doch dann riechen wir es was die Rentiere auch riechen. Es duftet nach frischem gebackenem Brot. Vielleicht hat der Bäcker ein gutes Herz und es fällt immer einmal ein Kanten ab.
Verabschiedung vor dem Terminal von unserem Fahrer am Flugplatz. Nochmals winken und wir stehen schon vor der Zollabfertigung und warten auf unseren Aufruf nach Oslo.
So schnell sind die Tage vergangen auf dieser wunderschönen Reise. Wir können es
nicht fassen, dass alles nun schon zu Ende sein soll. Aber einen großen Trost haben wir.
Unser Erinnerungen und Erfahrungen welche wir bestimmt in unseren ganzen Leben
nicht mehr vergessen werden so hat uns dieses Land beeindruckt.
Über unseren Rückflug und einer Rückschau berichte ich in Kürze im letzten Bericht.
Bis bald !